Artikel von Brigitte Lassmann-Moser, NÖN Zwettl, September 2022
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Nikolaus Yvon präsentiert Werke nach langer Zeit wieder auf heimischem Boden.
ZWETTL. Nach längerer Pause sorgte eine Ausstellungseröffnung in der Galerie der Waldviertler Sparkasse in der Vorwoche für einen kulturellen Höhepunkt: Nikolaus Yvon präsentiert dort noch bis 15. September unter dem Titel „Augenblicke“ Aquarelle – viele davon mit Zwettler Motiven.
Nikolaus „Niki“ Yvon, Jahrgang 1973, entstammt einer Zwettler Künstlerfamilie und lebt und arbeitet jetzt in Krems. Schon früh wurde er durch Vater und Großvater für die Malerei begeistert. Letztendlich entschied er sich beruflich jedoch für die Musik und ließ sich zum Rhythmustherapeuten ausbilden. Als solcher arbeitet er mit schwerbehinderten Menschen. Die Malerei hat ihn jedoch nie ganz losgelassen, denn „Malerei ist für mich Freiheit“, wie er sagt.
Seine bevorzugte Technik ist das Aquarell. Mit flüchtigen Pinselstrichen – mal hell und zart, mal kräftig und dunkel – hält er, dem Titel der Ausstellung entsprechend, zufällige Augenblicke fest: Szenen auf dem Markt, in den Straßen, in Schanigärten… Und schafft so eine unvergleichliche Atmosphäre in seinen Bildern. Er lässt sich von „Landschaften, Dächern, Leut‘ und Leben“ inspirieren, wobei „nicht ich das Motiv finde, sondern das Motiv findet mich“, wie der Künstler erklärt. Zu den Werken sprach, nach der Begrüßung durch Filialdirektorin Vizebürgermeisterin Andrea Wiesmüller, ein Freund des Künstlers, der Autor und Fotograf Matthias Schickhofer, dessen Vater Helmut, Lehrer und selbst Künstler, „der beste Lehrmeister“ für Niki Yvon war. „Auf den Bildern schälen sich Ansichten, Szenen, Linien, Kompositionen, Gesichter aus dem weißen Papier, so als ob das unsichtbare Bild immer schon da gewesen wäre“, fasste Schickhofer zusammen. „Was ihm über den Weg läuft, mit dem arbeitet er!“
Eröffnet wurde die Ausstellung von Sparkassen-Vorstand Peter Hochleitner, der sich freute, dass „nach längerer Zeit der künstlerischen Pause das Haus wieder für Kunst und Kultur geöffnet werden konnte“. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Geigerin Katalin Mezö und Gabriele Kramer- Webinger am Piano – beide waren einst Instrumentallehrerinnen von Nikolaus Yvon.
Zu sehen sind in dieser Ausstellung übrigens auch drei Bilder mit Tiermotiven von Yvons Sohn Frederic (13). „Der kreative Samen fällt auf fruchtbaren Boden“, freute sich der stolze Papa, für den beim Malen viele Erinnerungen hochgekommen seien, die ihm die starke Verbundenheit mit seiner Heimatstadt Zwettl wieder bewusst gemacht hätten.