Über sechs Generationen haben wir Yvons das Malen und Musizieren in Akademien gelernt – aber ich weiß nicht recht, ob das jemals irgendwen von uns (und unseren Lehrern) glücklich gemacht hat.
Dann kam ich:
Schon als Zweikäsehoch ein rabiater Notenverweigerer, der aus dem Bauch heraus Klavier und Geige spielen wollte. Eine wahre Plage für Eltern, die an Institutionen glauben. Aber wenn Papa und Großpapa mit dem Auto losgezogen sind, Landschaften malen, dann hatten sie auf dem Rücksitz Malkasten, Skizzenbuch, ein Schüppel Pinsel – und mich. Samt Block.
Bis heute bedeutet die Malerei für mich Freiheit. Schade, dass Vermieter keine Aquarelle an Zahlungs statt nehmen, also habe ich mich für die Musik entschieden: Eine private Ausbildung zum Rhythmustherapeuten öffnete mir den Weg zu innerer Stille, dem Fundus an Kreativität und Lebensfreude. Seither klingen meine Stimme, die Bratsche und das Klavierspiel. Und meine Gemälde haben zugleich an Struktur und Tiefe gewonnen.
Mein Vater machte mir einst ein Geschenk, einen Malkasten, worauf er schrieb: „Lieber Nikolaus, male das Leben. Es zahlt sich aus!“
Und ich bin glücklich. So einfach ist das mit der Malerei.